Ins Trainingslager für „Musik ist Trumpf“

Manch Radfahrer und Fußgänger, der am Samstag an der Rettungs- und Feuerwache an der Lindenstraße in Rheine vorbeikam, wird sich über ungewohnte Töne aus dem Gebäude gewundert haben. Statt Martinshorn ertönte dort konzertante Blasmusik. Gespielt vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr aus Mesum. Der Grund: Er hatte dort sein Trainingslager bezogen, weil „wir hier ideale Übungsbedingungen antreffen“, so Vorsitzender Udo Achterkamp.

Das alles hat mit dem großen Jubiläum des Orchesters zu tun, das in zwei Wochen sein Hundertjähriges feiert. Es gibt keinerlei Zweifel: Darauf freuen sich die Musiker. Aber bei ihren Vorbereitungen lassen sie unmissverständlich durchblicken, dass es ihnen dabei mehr um Musik und weniger um historische Rückblicke geht. „Von Musik verstehen wir eben mehr,“ bekennen unisono Udo Achterkamp und Kapellmeister Thomas Sprengel.

Deswegen heißt es um zum Jubiläumsauftakt am Freitag, dem 19. September, im Festzelt am Hallenbad auch Konzert-Kommers und darin gleich zu Anfang „Musik ist Trumpf“. Es gebe keine langen Festreden, „sondern ganz viel konzertante Blasmusik mit ganz viel Stücken aus allen Stilrichtungen der Musik, wie es das Mesumer Publikum seit 100 Jahren erwartet,“ versprechen Udo Achterkamp und Thomas Sprengel.

Da darf das „Concerto d‘ Amore“ ebenso wenig fehlen wie beispielsweise Filmmusik, böhmisches Volksliedgut, „Beach Boys Golden Hits“ bis hin zu feinen Märschen. Dafür übten die 41 Musikerinnen und Musiker für den Feinschliff einen ganzen Tag lang sehr intensiv. Wenn auch vieles schon nahezu perfekt klang, so war der Dirigent dennoch noch nicht ganz zufrieden: „Das muss noch ein bisschen barocker klingen!“

Aber bis zum Konzert wird alles passen. Dafür nehmen sie alle die viele Mühen und den Probenstress auf sich. Schließlich möchte man den guten musikalischen Ruf, den sich das Orchester in ihrer langen Geschichte erwarb, auch heute noch nachdrücklich unter Beweis stellen und die Besucher mit gekonnter Musik erfreuen. Karten für den Konzert-Kommers gibt es bei allen Musikzugmitgliedern, bei Beurich, Lotto Hembrock und in der Volksbank. Das gilt auch für die weiteren Jubiläumsveranstaltungen mit dem Jubiläumsball am Samstag und dem Bayerischen Früh- und Dämmerschoppen am Sonntag, wozu es das Haxenessen ab 11 Uhr nur im Vorverkauf gibt.

Passend zum Jubiläum präsentierte Udo Achterkamp aus dem Archiv der Kapelle die Embleme aus dem Jahre 1958, die damals beim 50-Jährigen alle Notenständer der Feuerwehrkapelle zierten. Sie waren dazu eigens vom damaligen Musikzugmitglied Willi Achterkamp entworfen und allesamt von ihm handgestickt.


Kapellmeister Thomas Sprengel mit seinen Musikern im Trainingslager in Rheine


Am Notenständer von Thomas Sprengel hängt ein Emblem, das 1958 zum 50-Jährigen von Musikzugmitglied Willi Achterkamp von Hand gestickt wurde

Text und Bilder: Franz Greiwe