Eigentlich könnte sich der Stadtteilbeirat Mesum schon im Ruhestand wähnen. Doch bevor es im Frühsommer einen neuen Rat geben wird, hat er sich der noch amtierende für seine letzte Sitzung ein überaus wichtiges Thema für den Stadtteil Mesum auf die Tagesordnung gesetzt: „Sachstand zur Erhaltung/Gestaltung und Nutzung der alten Josefschule Mesum einschließlich Schulplatz“. Zuvor geht es auf dieser Sitzung, die am Dienstag, dem 9. Februar, um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Zum Schwan“ beginnt, um einen „Bericht über abgeschlossene und laufende Aktivitäten bzw. Anfragen des Stadtteilbeirates Mesum“.
Dem Thema „Alte Josefschule“ kommt in diesem Jahr eine hohe Bedeutung und besondere Aktualität zu: Die Josefschule wird 100 Jahre alt. Damit ist 2010 zunächst einmal ein Jubiläumsjahr. Zugleich wird es aber auch „ein Schicksalsjahr“, wie es ein Mitglied im Arbeitskreis „Ortsgestaltung Mesum“, den der Stadtteil vor Jahren einrichtete und an dem auch der VMV und der Heimatverein Mesum mitarbeiten, einmal drastisch und zutreffend formulierte.
Der Arbeitskreis befasst sich seit Jahren grundsätzlich und ausführlich mit dem Thema „Josefschulerhalt“, legte dazu eine Denkschrift vor und erarbeitete konkrete Möglichkeiten und Schritte, warum und wie das ortsbildprägende und denkmalwerte Gebäude für und in Mesum gesichert und betrieben werden muss und kann. Dazu wird der AK in der Sitzung ausführlich informieren und gemeinsam mit dem Stadtteilbeirat machbare Lösungen präsentieren.
Dem Arbeitskreis und den im VMV organsierten Mesumer Vereinen war dabei immer klar, dass es den Erhalt von Schulgebäude und Freifläche davor (ehemaliger Schulhof) nur in Kombination geben kann. Wer in Mesum fordert, dass nach dem Verlust des früheren Kirmesplatz an der Alten Bahnhofstraße vor 20 Jahren nun die letzte noch freie Fläche im Ortskern nicht auch noch zugebaut wird, der muss sich auch für den Erhalt des Josefschulgebäudes engagieren. „Den Dorfplatz ohne Schulgebäude wird es nicht geben,“ sagte einmal ein Kommunalpolitiker in einer Diskussion. Diese Freifläche wird für Dorffeste, als Parkfläche und als Zuwegung für Grundschule und Sporthalle benötigt. Das wird bei vielen Gelegenheiten im Jahr augenfällig demonstriert.
Viel wird nun davon abhängen, welche Bedeutung die Mesumer Bürger dem geschichtsträchtigen und in Architektur und Form einmaligen Gebäude samt Platz zumessen und wie sehr sie bereit sind, sich dafür zu engagieren. Wie sehr beides benötigt wird, welche Nutzungen hier möglich sind, das wird in der Sitzung vorgestellt. Darum lädt der Stadtteilbeirat alle interessierten Bürger zur ausführlichen Information und anschließender Diskussion ein.
Hauptthema und Mittelpunkt der letzten Stadtteilbeiratssitzung: die alten Josefschule in Mesum
Text und Bild: Franz Greiwe