„Pause bis zur nächsten Karnevalssause!“

Wenn die Klein-Berliner Karnevalisten ihren Aschermittwoch begehen, dann ist das nicht nur ein leckeres Fischessen mit viel Saurem, sondern auch ein herzhaft-deftiger Karnevalskehr-aus, verbunden mit einem Rückblick auf die Session und die drei tollen närrischen Tage im Festzelt. Da wird ficht dann mitunter im Fass als traditionellem Büttersatz der eine oder andere Büttredner eine heiter-kritische Klinge.

Am Feuer, wo alle Akteure wie immer symbolisch am inzwischen leeren Festplatz ihre Utensilien verbrannten, blickte Sitzungspräsident Christian Grothues aber nicht nur zurück, sondern machte bei aller Trauer über das Karnevalsende in seinem Schlussvers viel Mut: „Alle machen wir jetzt Pause bis zur nächsten großen Karnevalssause!“ Dazu stimmten alle Narren später mit einem ihrer vielen Schlager ein: „Und geht so ein Jahr dann zur Neige, am 11. im 11. ist klar, dass alle Akteure von heute sich freu’n schon aufs nächste Jahr.“

„Es war bei aller Kürze eine gute Session mit tollen Sitzungen“, dankte Christoph Kösters, Vorsitzender der Schützenvereinigung Mesum 1877, als Träger der örtlichen Fastnacht allen Aktiven für insgesamt hervorragende Leistungen. Das klang auch im Fass bei Michael „Sünnerken“ Sunder an, der in seinem Rückblick selbstkritisch versprach, im nächsten Jahr auf jeden Fall in einer neuen Hose auf der Bühne zu erscheinen.

Horst „Lommes“ Strotmann beklagte in seinen humorvollen Erinnerungen an ein langes Schützen- und Narrenjahr spitz karikierend das blaue Ausrufergewand im offiziellen Karnevalsplakat: „Als Klein-Berlins Ausrufer bin ich immer rot uniformiert!“ Nicht verkneifen konnte er sich dann die bange Frage, wer denn wohl die verlorene und so urplötzlich wieder aufgefundene dörfliche Schützenfahne letztendlich im Internet ersteigern werde: „Der aktuelle Höchststand ist 113 Euro. Die wird doch wohl nicht von den Feldschützen erworben?“ Spätestens beim Erbsensuppenessen am Samstag um 19. 01 Uhr im Vereinslokal Beckmann werde man dies wissen, lud Christoph Kösters alle Aktiven ein.

Cor Eefting erschien gleich in Mehrfachfunktion im Fass: als „Cor-Leiter“ des singenden Elferrates, als Zeremonienmeister und Büttredner. Allerdings musste er auch darunter leiden: „Weg ist das Zelt und damit auch meine Stimme.“ Sollte er sie wiederfinden, ist er samt Elferrat herzlich zur nächsten Chorprobe beim MMC eingeladen, ließ der Chor durch Bernhard Pohler mitteilen.

Ein Höhepunkt des Klein-Berliner Aschermittwoches ist stets der tränenreiche Abschied des Prinzenpaares von der Session, die sie samt Hofstaat aktiv mitgestalten und mitfeiern durften. Prinz Klaus und seine Prinzesssin Martina bekamen diesmal allerdings viel Unterstützung in ihrer Trauer, denn mit ihnen verließen auch die Mitglieder der Tanzgarde endgültig die närrische Bühne.


Gemeinsam betrauerten mit dem Prinzenpaar Martina und Klaus (mitte) die Garde, Zeremonienmeister Cor Eefting und die Sitzungspräsidenten das Karnevalsende in Klein-Berlin


Gar nicht zu verstehen vermochte Horst „Lommes“ das blaue Gewand des Ausrufers auf dem Einladungsplakat


Ihm fehlte am Ende der Session die Stimme: Cor Eefting, „Cor“-Leiter des Elferrates, Zeremonienmeister und Büttredner

Text und Bilder: Greiwe