Dorfschützen vor großen Neuanschaffungen

In Rekordtempo durcheilten die Dorfschützen bei ihrem traditionellen Schützenfestbestellen zunächst die Tagesordnung. Vorsitzender Christoph Kösters freute sich dabei „trotz Ferienbeginn und Urlaubsanfang“ über einen guten Versammlungsbesuch. Und natürlich über das einstimmige Ja auf seine Frage, ob denn 2008 wiederum ein Schützenfest gefeiert werden soll. So will es die uralte Überlieferung bei den Dorfschützen.

Ohne Gegenstimme wurde auch das Schützenprogramm zum Fest gebilligt. Es beginnt am Dienstag, dem 5. August, mit dem Plakettenputzen der ehemaligen Könige, wird an den folgenden Tagen fortgesetzt mit Vogelbeschau , Kommers, Vogelschießen, Tanzabenden und Polonaise und endet dann wie in jedem Jahr am Montag mit dem Hexen der Unentwegten.

Keinerlei Vorbehalte gab es auch gegen das neue Kommando, das Major Mike Robers und Feldwebel Ralf Schnellenberg anführen werden und dem noch die Adjutanten Oliver Bröker und Guido Hüls und die Fähnriche Tobias Rapien, Michael Deitmar, Timo Steggemann, Manuel Bäcker, Guido Kipp, Sascha Eich und Stefan Stüper angehören. Zuvor hatte es viel Beifall für Ex-Major Reinhard Ohde gegeben, der die anwesenden Schützen bat, sich rege und aktiv an den Festtagen zu beteiligen. Mit der Festtagskollekte werden beide Mesumer Schützenvereine der Messdienergemeinschaft helfen, neue Zelte anzuschaffen.

Für die Festtage sicherte Christoph Kösters verschiedene Vergünstigungen und Neuerungen zu. So wird es auf dem Kommers „statt der Biermarken viel Freibier“ geben und bei Früh- und Königsball werde kein Eintritt erhoben. Ebenso gern nahm die Versammlung zur Kenntnis, dass der Sterbegeldbeitrag in Höhe von fünf Euro nicht erhöht werden muss. Ab sofort können neue Krawatten mit dem Dorfschützen-Logo bei Christoph Dierich erworben werden. Weiterhin gelten die vereinfachten und vergünstigten Aufnahmebedingungen für neue Mitglieder.

Das war es an erfreulichen Nachrichten, musste Christoph Kösters danach der Versammlung einräumen. Denn er verkündete einige Hiobsbotschaften, die die Vereinskasse in nächster Zeit arg belasten werden: Beide Fahnen sind einem so desolaten Zustand, dass sie nicht oder kaum mehr zu reparieren sind. Denn benötigen sowohl der Spielmannszug als auch die Tanzgarden neue Jacken und Kostüme. Allesamt Kosten, die in die Zehntausende gehen werden.

Eine Begutachtung der beiden Fahnen in Fachwerkstätten ergab nichts Erfreuliches, so Christoph Kösters: „Wir mussten mit Erschrecken feststellen, dass die Restaurierungen eine enorm teure Angelegenheit für den Verein werden. Die Junggesellenfahne kann gar nicht mehr repariert werden. Wir werden nicht umhin kommen, neue Fahnen anzuschaffen.“ Allerdings stellte er klar, dass der Vorstand zunächst über dieses Problem nur informieren wolle. Entscheidungen müssten dann auf der Generalversammlung Anfang Oktober fallen.

Die Versammlung nahm diesen „Problemfall“ ruhig und sachlich zur Kenntnis. Dabei stellten die Mitglieder zunächst einmal klar, dass sie alten Fahnen wegen ihres kulturgeschichtlichen und historischen Wertes für die Vereinigung auf jeden Fall so weit instandgesetzt haben wollen, dass sie auf Dauer für das Archiv gesichert werden können. Debattiert wurde, ob nicht eine neue Fahne reicht. Dass man über zwei verfüge, verdanke man dem Zwangszusammenschluss von 1937: „Heute sind wir längst ein Verein, für den eine Fahne genügt!“

Vorgeschlagen wurde eine einmalige Umlage in Höhe von zehn Euro pro Mitglied. Darüber wird man ebenso nachdenken müssen wie bei einer Neuanschaffung über die Gestaltung einer oder zweier Fahne(n): Form, Farben, Stoffart, Texte, Symbole, Wappen. Das wird noch spannende und heiße Diskussionen geben.

Die gab es zu einem anderen Beschluss nicht: Weil der Verein durch den Tod von Klemens Renger ganz plötzlich „einen sehr guten und aktiven Freund“ verlor, so Christoph Kösters, wird die Aktivenfete der Dorfkarnevalisten, geplant dort in der Nachbarschaft für den 4. Juli, verschoben und mit dem Karnevalsauftakt, in Mesum diesmal gefeiert am 15. November, zusammengelegt.


Vorsitzender Christop Kösters (l.) und König Chris Brockmann (vorn Mitte) stellten das neue Kommando vor

Text und Bild: Franz Greiwe